Panorama mit dem Handy erstellen! WOW oder LOL?
Wer sich etwas intensiver mit Panoramen beschäftigt weiß, daß die Erstellung eines guten Kugelpanoramas absolute Präzision, gute Ausrüstung und viel Rechnenleistung benötigt.
Alleine der Gedanke, dies mit einem Handy zu bewerkstelligen lässt jeden mit dem Kopf schütteln.
Totzdem schießen momentan Handy Apps wie Pilze aus dem Boden, welche einem versprechen Panoramen aufnehmen zu könnnen.
Der Großteil dieser Progrämmchen versteht es mehr schlecht als recht einreihig von rechts nach links Bilder aneinander zu kleben.
Für Benutzer, die keine Ahnung haben was ein Nodalpunkt ist und noch nie ein gut gemachtes Panorama gesehen haben scheinen diese Tools ausreichend zu sein. Die Ergebnisse, die diese Leute auf den verschiedensten Internetseiten posten sprechen für sich und lassen mich erschaudern.
Beim durchstöbern der besten iPhone Apps bin ich allerdings über ein Programm gestolpert, welches sich schon im Beispielbild von den anderen abhebtt. Dort war klar zu sehen, daß man damit auch mehrreihige Aufnahmen zusammensetzten kann.
Das Programm nennt sich PHOTOSYNTH, und man glaubt es nicht, die Softwareschmiede, die das App im Apple Store anbietet ist die MICROSOFT CORPORATION. Und es ist KOSTENLOS!!!
Auch wenn es mal wieder ein 3L App sein sollte (Laden Lachen Löschen) kann man es ja mal ausprobierten.
Beim ersten Programmstart wird gleich mal die Hilfe angezeigt.
Auf 4 Seiten wird das App mit Aufnahme und Sharing erklärt.
Mit einer kleinen Animation wird dem Benutzer gezeigt, wie er die Kamera zu halten hat, um etwa im Nodalpunkt der Kamera zu bleiben.
Die ersten Versuche vielen überraschend gut aus.
Auffällig ist, daß bereits ohne, daß ein Bild gemacht wurde, man sich in einer Kugel befindet, welche sich je nachdem wie man das Handy hält, mit bewegt. Das kleine Gerät hat durch integrierter Wasserwaage, Kompass und GPS drei mächtige Werkzeuge dabei, welche der Software die räumliche Zuordnung und Ausrichtung stark erleichtern.
Mit einem Tap auf den Bildschirm wird das erste Bild gemacht. Diese Position habe ich versucht freihand zu halten und das Handy um seine eigene Achse gedreht. Das aktuelle Bild wird sofort im Live View angezeigt. Wenn sich der Mittelpunkt des Bildes aus dem Bereich bewegt, welcher schon aufgenommen wurde, wird automatisch das nächste Bild aufgenommen.
Und so gehen die restlichen Bilder sehr leicht von der Hand ohne eine Eingabe machen zu müssen.
Die App vergleicht das Live Bild mit den bestehenden Aufnahmen und zeigt es an, wenn die neue Aufnahme zu weit abweicht.
Und so dreht man sich im Kreis, bis alles im Kasten ist. Aufgrund der Brennweite des iPhones brauchte ich dann fast 50 Aufnahmen. Man kann sofort das zu erwartende Ergebnis kontrollieren und im Falle eines Fehlers nocheinmal eine Aufnahme über eine bestehende machen, oder mit dem UNDO Butten die letzte Aufnahme zurück nehmen.
Mit Klick auf FINISH werden die Bilder gestitched. Nach ca. einer Minute war das auch erledigt. Man erhält ein interaktives Kugelpanorama welches auf die Photosynth Seite, Bing oder Facebook geladen werden kann. Auf dem iPhone wird es als equirectangulares JPG mit einer Abmessung von ca. 4000×2000 Pixel abgelegt. Ein exaktes Verhältnis von 2:1 wird leider nicht erreicht.
Das Ergebnis haut einen nicht um, allerdings kann man auch fast nicht glauben, daß es komplett von einem Handy stammt.
Das Ergebnis:
Von Microsoft Photosynth gibt es übrigends auch als Desktop Tool.
Dieses kann mit einer Windows Live ID kostenlos von photosynth.net heruntergeladen werden.
Die Werbung verspricht, daß sozusagen ALLES miteinander gestitcht werden kann. Inklusive Objektfilme und 3D Ansichten von verschiedenen Winkeln.
Klare Empfehlung zum Ausprobieren. Kostet ja nix.
N8
Pain
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